Teil 1
„Durch die Sinne Sinn finden, nicht suchen, sondern Sinn sein.“ D. Steindl-Rast
Sinne sind stark. Wirkliche Lust, ganz gleich in welchem Bereich wir sie bewusst erleben, ist eine der ursprünglichsten Weisen, zum irdischen Leben ja zu sagen und unserem Kosmos zu danken.
Jetzt, in den sich verändernden Zeiten, in denen Geld und materielle Werte immer mehr angezweifelt werden und äußere Sicherheiten schwinden, müssen wir die Sicherheit in uns suchen. Sinnlichkeit und Lebensgenuss kosten nichts und bringen uns doch innere Fülle, den wahren Reichtum..die inneren Werte führen uns auf einen neuen Weg. Unsere Haltung zu Lebensgenuss wird sich in den nächsten Jahren weiterhin grundlegend ändern.
Unser Leben ist voller Sinnlichkeit
Eine Blume anzuschauen oder ein kurzer Blickwechsel kann ebenso beglückend und erfüllend sein wie eine körperliche geschlechtliche Verbindung. Unser Leben ist mit der Sinnlichkeit des Universums erfüllt. Es gibt bestimmte Erlebnisse, durch die wir sie intensiver erfahren können als durch andere. Wenn wir uns unserer eigenen Sinnlichkeit öffnen, können wir die Leidenschaft des Lebens stärker erfahren.
Ich spüre die Sinnlichkeit des Universums in jedem Moment.
Hell- Sinne wahrnehmen
Gehe ins Zentrum deines Seins
und nimm wahr, was wirklich ist.
Höre das nicht Gesagte,
sehe das nicht offen zu Sehende.
Wie steht es mit deiner Kunst des Genießens? Macht sie Fortschritte? Genießt du jeden Augenblick? Machst du dir dein Leben schön? Fühlst du dich in jeder Minute? Bist du in der Wahrnehmung? Sind deine Sinne geschärft?
Spürst du täglich die Lust am Lebensspiel?
Weißt du, was die Lust am Lebensspiel ist? Weißt du, was genießen bedeutet? Vielleicht muss bei dir alles funktionieren und nach Plan laufen, das wäre sehr unsinnlich. Für Sinnlichkeit und Spiel haben wenige Zeit und keinen Sinn. Sie wollen schnelles Essen und schnellen Sex und sind auch froh, wenn es wieder vorbei ist. Den Genuss im Augenblick in seiner Tiefe auskosten, das vergessen sie. Jedoch wie gehen sie mit ihrem Körper und vor allem mit ihrer Seele um?
Wer nicht genießen kann wird ungenießbar. Genießenkönnen macht menschlicher.
Sei ein Spielkind
Spiel einfach!
Du hast nichts zu verlieren.
Spiele mit Leichtigkeit und
Dennoch Verantwortung für
Die Stimme Deines Herzens.
Sei ein Spielkind auf dem Weg
zu deinem Traum.
Wir liefen barfuß zum Spielplatz, rannten über die feuchtkalte Wiese und hüpften in den Sand. Es war ein köstliches Vergnügen. Wir quietschten wie Kinder und wir konnten kaum genug davon kriegen.
Sinnlichkeit ist Transzendenz. Es ist weder Schwelgen, noch Unterdrückung. Erlaube dem Leben zu sein.
Sei authentisch, achtsam, mehr berührend, mehr fühlend, mehr lachend und mehr berührbar. Durch diese kleinen Dinge des Lebens bekommst du einen Geschmack von dem Erlebnis Fülle.
Sinnlichsein,
sich einlassen,
heißt sich von
Ängsten befreien.
Wenn wir von unserer
Eigenen Angst befreit
Sind, befreit unser Dasein
Automatisch die anderen.
„Das Leben will sich dir von seiner schönsten und genussreichsten Seite zeigen. Es liegt nun an deiner Offenheit, wieviel du von dieser Fülle anzunehmen bereit bist.“
Du willst in jeder Minute intensiv leben, hast du gesagt!
Tu es!
Träume nicht nur von Vergangenheit und Zukunft, sondern lebe im Jetzt!
Konzentriere dich genau auf deinen Körper.
Was geht in ihm vor?
Wie fühlst du dich?
Versuche in ihn hineinzuhorchen, er wird dir antworten.
Respektiere ihn, er wird es dir nie vergessen.
Behandle ihn vorsichtig, er wird dir dankbar sein.
Gib ihm, was er braucht, er wird dich nicht im Stich lassen.
Eine gesunde Behandlung deines Körpers wird sich eines Tages zu deinen Gunsten auszahlen.
Beobachte die Natur. Versuche deinen Körper ganz eng mit ihr zu verbinden. Versuche zu spüren, dass du ein Teil von ihr bist.
Fühle die sanfte, zärtliche Bewegung der
Blätter und Grashalme im Wind.
Erlebe das Gedeihen und Aufblühen einer Blume in dir.
Höre die zarten, melodiösen Vogelstimmen und erfühle die Ruhe des Waldes,
die in dich einströmt.
Spüre die überragende Kraft eines Baumes und seines Wuchses.
empfange die wärmenden Sonnenstrahlen
Mit ihrer überwältigenden Energie in dir.
Genieße das alles bis aufs Äußerste.
Du wirst dich unendlich wohlfühlen
Und das wahre Glück des Lebens finden.
Du wirst intensiv spüren wie du lebst!!!
Tara
Tagebuchaufschrieb Tara Mi 20.1.88
So 2.2.86
Mein Leben lang möchte ich eine Künstlerin sein. Wie die meisten Künstler lebe ich intuitiv, impulsiv, emotionsgeladen und sehr, sehr sinnlich.
Bis jetzt spielt sich das Ganze zwar noch in meinem Inneren ab, aber ich werde es bestimmt bald aus mir heraustragen können. Die Vorarbeiten dazu leiste ich im Moment noch. Ich liebe mein Leben!
Fr 19.7.91
Das ist es!
Es geht nicht um den leichten Weg, sondern um die Größe des Gefühls!
Ich suche das große, leidenschaftliche Gefühl.
Ich möchte es ausleben, absolut,
bedingungslos, alles überbietend.
Fähig sein zu lieben, aus Liebe zu leiden,
konzentrierte Inventur der eigenen Persönlichkeit.
Die Qual ist kreativ und danach kommt die große Leere..
Ja, ich meine wieder etwas von diesem gewissen großen Etwas in mir zu spüren. Nagende Sehnsucht, die mich zu melancholisch-romantischen Träumen verleitet.
Sa 16.4.88
Niemand ist mit dem Zustand, in welchem er sich befindet zufrieden. Irgendwann erlebt jeder einen Zeitpunkt der Ruhelosigkeit, der ihn dazu bewegt nach Neuem zu streben. –-T-
In Wäldern kann man mehr lernen als aus Büchern. Tiere und Pflanzen vermögen zu erzählen was kein Lehrmeister dir zu hören gibt. –T-
Ein weiteres Laster der Menschheit, welches mich stört, ist ihre entsetzlich lähmende Bequemlichkeit. Ihr Bedürfnis ist es nur sich von Luxusgütern verwöhnen zu lassen, und dabei jeder Art einer, wenn auch noch so geringen Anstrengungen zu entgehen. Selbst die Jugend, die ich kenne, ist von einer erstaunlichen Trägheit belastet. Aber dies muss einen ja nicht wundern, wenn man bedenkt, dass unsere Generation wirklich alles in den Schoß gelegt bekommt.
Ich bin nur traurig über diese Entwicklung, weil ich meine anders zu sein. Ich möchte spüren, dass mein Körper lebt. Ich möchte jede Anstrengung überwinden und hinterher merken, dass sie sich gelohnt hat. Nämlich, wenn mein Körper am Rande der Erschöpfung ist und mir dennoch zeigt wie mich dieser Kampf erfüllt und gestärkt hat. Ich möchte niemals diesen ungeheuren Bewegungsdrang und dieses Bedürfnis zur grenzenlosen Aktivität verlieren. Denn nur im Kampf spüre ich, dass ich lebe.
Sa 2.88
..Eine ungewöhnliche Klarheit in meinem Gehirn, eine fast mystische Reinheit in meinem Körper.”- Aus Johannes-
Wie eine Erleuchtung erfasste mich dieser Satz und ich weiß nun inwieweit meine ewige unruhige Suche, die ich Tag für Tag in mir spüre, mit einfachen Worten erklärt werden kann. Was ich unbewusst schon seit langer Zeit anstrebe ist Reinheit und Klarheit in meinem Gehirn und Körper.
Die Kompliziertheit, diese Verwicklung, Verwirrungen in mir und um mich herum bewirken Unruhe und ein Gefühl des Unausgefülltseins in mir. Ich verspüre den begierigen Drang alle Erscheinungen in klare Formen zu pressen, alles in einfachen Worten ausdrücken zu können, um niemals die Überschaubarkeit meiner, sowie der mich umgebenden Natur der Menschheit und alles von ihr Geschaffene zu verlieren. Die Welt muss verständlich und leicht erklärbar sein, damit wir innere Ruhe und Sicherheit finden. Und dies ist das unbewusste Ziel der gesamten Menschheit..
Di 15.3.88
Ich möchte so gerne nett zu meinen Mitmenschen sein und bemühe mich auch darum, jedoch bemerke ich immer wieder, dass sie nicht verstehen welche Botschaft ich ihnen übermitteln will und sich kaum in der Weise Gedanken über ihr rücksichtsloses Verhalten auf dieser Erde machen, wie ich es tue. Dies verbittert mich zusehends. Ich leide im tiefsten meines Herzens für diese unglaubliche Naivität der Menschen, meist auch noch sogenannte Erwachsene. Ich komme mir vor, als lebe ich inmitten eines Volkes von Blinden und Taubstummen.
Sa 25.3.88
Ich kann mich noch gut daran erinnern mit welcher Ehrfurcht und Bewunderung ich als Kind zu den Erwachsenen hinaufblickte. Ihre Welt wirkte auf mich bezaubernd und voll schöner Reize, die in mir eine große Vorfreude darauf erweckten alles später, am liebsten so früh wie möglich, erleben zu dürfen. Nun habe ich schon einen relativ großen Einblick bekommen und was ist von meiner Freude geblieben?
Nichts, sie hat sich in respektlose Verachtung und Wut umgewandelt. Wenn ich noch ein klein wenig Gefühl für einige Erwachsene aufbringen kann, dann ist es Mitleid!!
Mo 21.8.89
Salzburg ist eine Stätte von nostalgischem Flair. Tief einatmend schlendere ich durch die Gassen zwischen barocken und südländisch anmutenden Fassaden. Inmitten des Stimmengewirrs der Massen und zarten Klängen von Musik in der Ferne versuche ich mich in die Zeit Mozarts zurückzuversetzen. Wenn ich den Kopf in den Nacken lege und meinen Blick an den Häuserwänden hochtaste, entdecke ich hier und da einen kleinen Balkon hinter kunstvoll geschmiedetem Geländer und prall gefüllt mit Blumen und Kakteen. Wie hübsch!
In der angenehmen Kühle des Doms versinke ich eine zeitlang in den Zauber, der mich umgibt. Befinde ich mich in solch eindrucksvollen Kirchen, bin ich seltsam gerührt, als ob ich weinen müsste..und spüre die Kraft der Macht, welche uns beherrscht. Ich spüre dich, Gott. Danke für diesen Tag.
Die Verbindung mit der Natur schaffen
Jeder muss nährende Energie erhalten, um sich erholt und zufrieden zu fühlen. Es kann sinnen-voll sein eine zauberhafte Beziehung zur Mutter Natur und zur Erde aufzubauen um sich zu nähren. Deine Einstimmung auf die Natur befähigt dich, eine direkte Verbindung mit ihr zu schaffen und sie auf eine heilende und belebende Weise in dich aufzunehmen. Um inneren Frieden und innere Stärke zu entwickeln, empfiehlt es sich, sich regelmäßig in der Natur aufzuhalten und Dankbarkeit für die Fülle zu empfinden. Das bringt auf wundersame Weise Gelassenheit.
Manche stellen vielleicht fest, dass das Arbeiten mit Pflanzen oder berühren derselben wohltuend auf sie wirkt. Pflanzen berühren und die Energie in sich aufnehmen. Einen Baum zu umarmen kann die gleiche Freude in dir hervorrufen, wie das Umarmen einer Person. Der Baum bietet immerwährende Verbundenheit.
